Auch das schlechte Wetter konnte das Vierether Kuckucks-Ei nicht davon abhalten, das schneeweiße Windkraftrad in Fernreuth bei Hollfeld zu besichtigen. Vor Ort erwartete uns der Besitzer, Herr Murrmann und einer seiner Söhne. Seit dem großen FT-Artikel am Jahreswechsel sind die Murrmanns "Erläuterungen" gewohnt und geübt erzählen sie, wie es zu dem 500 kW Windrad kam:
Die Idee entstand im Januar 95, als sich die Familie überlegen mußte, ob sie die bestehende Milchviehwirtschaft erweitern solle, oder wie es sonst mit dem Hof weiter geschehen soll. Aus einer "Flaxerei" wurde dann ernst.
Jetzt ist das Rad ein halbes Jahr in Betrieb und hat mit der bisherigen Leistung von 400.000 kW/h planmäßig sein Soll erfüllt. Mit dem erzeugten Strom kann man - rein rechnerisch - ca. 250 Haushalte versorgen. Auf 65 Meter hoher Nabe dreht sich der Rotor mit stattlichen 40,5 Metern Durchmesser - heute mit einer Geschwindigkeit von 8 Metern pro Sekunde, was einer Leistung von 130 kW entspricht. Alle Daten sind auf den digitalen Anzeigen auf dem Schaltschrank abzulesen, der sich im ca. 3,20 Meter messenden Mast befindet. Probleme mit den Nachbarn wegen Lärm oder die schon legendären toten Vögel gibt es nicht. "Bereut haben wir die Entscheidung nicht. Inzwischen gehe ich bei klarem Wetter öfters mal die Leiter rauf, der Rundblick ist wunderschön" so der Senior. Nicht nur das filigrane Aussehen, sondern auch der Beitrag zur Schadstoffeinsparung sind grandios:
Pro Jahr werden auf diese Weise rd. 1.003 Tonnen Kohlendioxid,
2.520 kg Stickoxid,
6.390 kg Schwefeldioxid und
810 kg Kohlenmonoxid eingespart.
Um die gleiche Strommenge konventionell herzustellen bräuchte man
450 Tonnen Braunkohle, oder
253 Tonnen Steinkohle,
oder 198 Tonnen Heizöl.
So leistet die Familie Murrmann mit ihrem Windkraftrad einen echten Beitrag zum Klimaschutz.
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