Südbrandenburg, Niederlausitz, Klettwitzer Windpark Auf 150 Meter Höhe einer Windkraftanlage hat der Künstler an den Rotorblättern der Anlage 100 spezielle Leuchtfolien angebracht, die je nach Windstärke und Drehgeschwindigkeit einer eigenen Choreographie folgen. An diesem Abend drehen sich die Rotorblätter nur langsam und daher ist auch der Tanz der Lichter bedächtig. Untermalt wird das Lichtspiel mit einer perfekt darauf abgestimmten Soundcollage Andrew Unruhs (Einstürzende Neubauten). Thema der Nachhaltigkeit im Kunstprojekt Doch den Zuschauern wird an diesem Abend weit mehr gezeigt als ein Lichtspiel im nächtlichen südbrandenburgischen Himmel. Um die Bedeutung des Kunstprojekts "windmove" und allgemeiner die kulturelle Dimension der Erneuerbaren Energien - und Nachhaltigkeitsthematik auszuloten, findet kurz vor der Premiere ein sehr angeregtes Podiumsgespräch statt. Hier erläutert Christoph Ernst was ihn an einer Windkraftanlage als Medium für sein Kunstprojekt reizt. "Windkraftanlagen sind meiner Meinung nach die innovativsten Bauwerke der letzten Jahrzehnte und haben eine soziale Verantwortung", so der Künstler. In seinem Kunstprojekt schwingt neben dem Spiel mit Wind und Licht auch das Thema der Nachhaltigkeit mit. Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und Ästhetik Prof. Dr. Rolf Kuhn, Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung Fürst - Pückler -Land (IBA See) versteht die Bilder, die durch Windmove entstehen, als "neue Bilder eines neuen Zeitalters", gleichzeitig thematisiert Windmove ein, die Region Lausitz seit Jahrzehnten stark prägendes Phänomen - die Energiegewinnung. Der 150-jährige Abbau der Braunkohle und ihre Nutzung hinterließen ihre Spuren und prägten das Lausitzer Landschaftsbild und ihre Bewohner nachhaltig. Windkraftanlagen stehen im Gegensatz zum Braunkohleabbau für Nachhaltigkeit und Erneuerbarkeit, gleichzeitig prägen auch sie die Landschaft. Ein Bereich in dem Frank Weise, Geschäftsführer des Windkraftanlagenhersteller Vestas nach eigener Aussage lange "betriebsblind" war. Umso spannender ist für ihn heute das Projekt Windmove, dass es vermag die Themen Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und Ästhetik zu verbinden. Windkraftanlagen: Symbole eines solaren Zeitalters Ein Themenfeld in dem sich Dr. Hildegard Kuhn, Kulturphilosophin und Leiterin des und. Instituts für Kunst, Kultur und Zukunftsfähigkeit schon seit langem bewegt. "Wir befinden uns in einem solaren Zeitalter", so die Kulturphilosophin. Windkraftanlagen sind für sie dabei sowohl Symbole, als auch Zukunftsvision dieses neuen Zeitalters. Die Kunst, allgemein - und Windmove als spannendes und wegweisendes Projekt im Speziellen - vermag es dabei, nach Dr. Hildegard Kuhn, erfahrbar und verständlich zu machen. 
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