DEUTSCH


Den Stadtwerken aufs Dach gestiegen.
Endlich: Bürgersolaranlagen der Stadtwerke kommen


Im Rahmen der öffentlichen Veranstaltungen des Vereins stand erstmalig ein Besuch bei den Bamberger Stadtwerken an.

Zur Vorstellung der Stadtwerkeholding, die sich in sechs Bereiche aufteilt, nur soviel: die Stadtwerke ist eine 100% Tochter der Stadt; mit 450 Beschäftigten und 54 Auszubildenden stellt sie einen größeren Arbeitgeber der Stadt dar (www.stadtwerke-bamberg.de).

Die Strommengenlieferung für 2008 betrug 650.000 MW in rd. 100 km Leitung.
Beim Gas waren es 850.000 MW, Wasser: 5,3 Mio. qm.
Auch für Beleuchtung sind die Stadtwerke zuständig: sämtliche Strassenlampen wurden auf eine sparsamere Technik ausgetauscht.

Der u.a. zuständige Klaus Wagner benannte eines der Unternehmensziele der Stadtwerke, "Umwelt und Klimaschutz", welches endlich zum Einstieg in Stromerzeugung durch Erneuerbare führte.
Bei optimalem Sonnenlicht arbeiten aktuell für die Stadtwerke verschiedene Solarmodule in insgesamt sechs Anlagen mit einer Gesamtleistung von rd. 148 kWh.
Wie setzt sich das zusammen?

Auf dem sehenswertem Innovationsgarten sind zusammen 44,80 Kilowatt in Form von unterschiedlichen Solarmodulen installiert: Eine kleinere Glasfassadenanlage, zwei einachsig-nachgeführte Traks sowie auf dem Hallendach die leichten Evalon-solar Photovoltaikfolien, die direkt in die Dachhaut eingebettet sind.

Des weiteren ist ein Wasserhochbehälter im Stadtteil Süd-West mit 19,9 kW bestückt; neu wurde das Heizwerk der U.S.-Kaserne mit 40 kW monokristiallinen Modulen bestückt und bei der Fa. Bosch auf dem Backsteingebäude in der Robert-Bosch-Strasse befinden sich seit wenigen Wochen 43,35 kW in Dünnschichttechnologie der Boscheigenen Firma "ersol Solar Energy AG".
Die sehr interessierten Teilnehmer der Exkursion wollten natürlich auch wissen, welche Rolle die Erneuerbaren zukünftig bei den Stadtwerken spielen:
Für diesen Oktober steht ein Bürgersolardach auf dem Eichendorff-Gymnasium an. Und wohl ebenfalls in diesem Jahr noch werden auf einem eigene Hallendach supermoderne zylindrische Röhrendünnschichtmodule Strom produzieren - womöglich können sich dort ebenfalls Bürger mitfinanzieren und mitverdienen. Diese neuen Module sind erst wenige Wochen auf dem Markt; wir durften eines davon besichtigen (siehe Bild).

Spannend, jedoch noch nicht spruchreif, sind die Planungen zusammen mit einem anderen Stadtwerk an einem Windpark in der weiteren Region.

Karin Zieg vom Verein Vierether Kuckucks-Ei sprach es für die Interessierten aus:
"Wir wünschen uns dass die Stadtwerke die Erneuerbaren Energien mutiger ausbauen und ihre Öffentlichkeitsarbeit verbessern. Besonders begrüßen wir die Vorhaben zu den Bürgersolardächern; so können sich BürgerInnen mit denkmalgeschützten Häusern oder mit ungünstigen Dachneigungen am Gewinn beteiligen. Wer Interesse hat, kann sich jetzt schon melden."

Die Stadtwerke müssen also so schnell wie möglich 650.000 Megawatt Strom ersetzen und bei der Wärme 850.000 Megawatt. Aus Klimaschutzgründen kommen sie da nicht herum. Ein Anfang ist gemacht - dran bleiben.
Wünschenswert wäre es, wenn das Thema Unternehmensziel "Umwelt- und Klimaschutz" schnell umgesetzt würde; da sind andere Städte tatsächlich weiter ->siehe Solarbundesliga. Die Stadt Bambergist in der Klimaallianz mit dem Landkreis Bamberg.

Dazu gehörte:

Erfassung der Daten der privaten Warmwasser- und Photovoltaikanlagen, weitere  Konzepte und die Umsetzung rund um die Themen Sanierung, Steuerung der Energieströme, Energieverluste eindämmen und vermeiden, Ausbau der Fernwärme, usw.
Das große Thema Mobilität hatten wir bei der Führung ausgeklammert: Parkraumbewirtschaftung, Klimaschonende Busse und Flotte, vermehrte Werbung für den ÖPNV, vor allem auch im Umland und den angrenzenden Landkreise.

Kontakt: Herr K. Wagner: Tel: 0951-77-6140


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Daten der insg. 6 eigenen Solaranlagen:

- 2 nachgeführte, einachsige Solaranlagen, seit Mai 08, insg. 1200 KWH (20,35 % mehr Ertrag als mit festinstallierten Anlagen)
- Fassadenanlage: 1,38 kW
- Evalon-solar (Alwitra) Folie: 39,17 kW,
- Wasserhochbehälter,
  seit 2005, 19,9 kW,
- Dach des US. Heizwerkes, Mitte Mai 09,  40 kW, monokristalline,
Dachparallele Photovoltaik-Anlage auf der Südseite des Heizwerks:
Installierte Leistung: 40,02 kWp, auf: 285,95 m2 prognostizierter Ertrag: ca. 35.000 kWh jährlich. Die voraussichtliche jährliche Stromerzeugung erbringt eine CO2-Einsparung in Höhe von 18.900 kg CO2-Einsparung.
- Dach des Boschwerkes, seit Juli 2009, Dachparallele Photovoltaik-Anlage:
Installierte Leistung: 43,35 kWp, auf: 730 m2 , 10 Module in Dünnschicht-Technologie mit jeweils 85 Wp, Abmessung 1.300 x 1.100 mm, Gewicht 25 kg. Prognostizierter Ertrag: ca. 36.500 kWh jährlich. Die voraussichtliche jährliche Stromerzeugung erbringt eine CO2-Einsparung in Höhe von 11 Tonnen jährlich (bezogen auf den Strommix der Stadtwerke Bamberg). Bezogen auf den Strommix Deutschlands erbringt die voraussichtliche jährliche Stromerzeugung eine CO2-Einsparung in Höhe von 18.2 Tonnen jährlich. Gesamtinvestition: 168.000 Euro (Netto). Vergütung des eingespeisten Stromes erfolgt nach EEG mit 42,36 ct/kWh. Visualisierung der aktuellen Anlagenleistung und des Ertrags sowie der CO2-Einsparung über ein Großdisplay außen am Gebäude
und im Internet einsehbar:
 1.600 Dachhaken für die Befestigung des Tragschienensystems, 660 m Tragschienen,  1.07 Modulhalteklammern, da Backsteinbau mit Ziegeln.

Weitere Planungen:
- Eichendorff Gymnasium:
Oktober 2009, als Bürgersolardach;
- Stadtwerkehallendachdach:
hochmoderne zylindrische Röhren, "solyndra" (Röhren, von innen beschichtet, die die Reflektionen und diffuses Licht rundherum aufnehmen), evtl. als Bürgersolardach!