1 Euro Spritkosten auf 100 km | Aktive des Vierether Kuckucks-Ei e.V. und Interessierte konnten sich am Samstag den 12. April 2008 davon überzeugen, daß dies keineswegs eine Utopie ist und auch nicht ein Laborresultat fernab der Realität. Der Ausflug führte die Gruppe ins ländliche Unterfranken nach Aub-Baldersheim bei Ochsenfurt zur Firma citycom, wo seit rund 20 Jahren einsitzige Elektrofahrzeuge gebaut werden.
Durch Verzicht auf unnötigen Komfort kommt dieses Fahrzeug mit einem Bruchteil des Gewichts herkömmlicher Autos aus. Das spart Energie im Betrieb, aber schont auch die Ressourcen bei der Herstellung. Zielgruppe sind Berufspendler und Einkaufsfahrende. Auf derartigen Fahrten ist man in den allermeisten Fällen allein und kürzer als 20 km unterwegs. Für genau diese Anforderungen haben die Baldersheimer Ingenieure ein Konzept aus Dänemark optimiert: Es entstand ein einsitziges Fahrzeug mit einer Reichweite von ca. 90 km und einer Transportkapazität von einer Person sowie 40 kg Zuladung. Für die Fahrt zur Arbeit oder für Besorgungen gerade das Richtige, wenn es fürs Fahrrad zu weit, zu nass und zu kalt ist. Die Werbung von citycom preist ihr sicherheitsgeprüftes Fahrzeug daher als unschlagbar günstigen Zweitwagen an. Die energiepolitische Vision des Vierether Kuckucks-Ei für die Zukunft geht weit darüber hinaus: Angesichts der absehbaren Verknappung des Erdöls wird man zukünftig die täglichen Fahrten in sparsamen Kleinstfahrzeugen erledigen. Anstelle viel Geld für ein großes Auto als Statussymbol zu bezahlen, das doch v.a. in der Garage und im Stau steht, wird man für große Reisen oder Ausflüge mit der ganzen Familie auf Mietwagen, Car-Sharing oder Taxen zurückgreifen.
Schließlich benötigt ein Normalo-Auto in etwa genausoviel Energie für die Herstellung wie im Laufe des Betriebs als Benzin durch den Tankstutzen läuft. Was den Energieträger angeht, so geht derzeit der Trend in Richtung Elektroantrieb: Ohne Abgase und nur leise surrend stellt dieser gerade für die Lärm- und Feinstaubgeplagten Orte neben dem öpnv (der ebenfalls Strombetrieben fährt, z.B. Arnhem, Valparaiso oder Peking) die optimale Lösung dar. Die Betankung (eigentlich: Aufladung) bedarf lediglich einer Steckdose - der Strom sollte dann natürlich aus effizienter oder erneuerbarer Energieerzeugung kommen.
Aber auch mit heute üblichem Strom aus Kohlekraftwerken fährt ein kleines Elektrofahrzeug Dank seines geringen Verbrauch wesentlich umweltfreundlicher als das vielzitierte 3-Liter-Auto!
Die Teilnehmenden wanderten ob des freundlichen Frühlingstages zur Ruine Reichelsberg und sah sich auf dem Rückweg in Ochsenfurt um. Die Fahrt, die ausschließlich mit dem ÖPNV stattfand, klappte wunderbar.
Fotos: Karin Zieg und Jens Garleff 
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- Georg und city-el in Fahrt
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