Können Kleinwindanlagen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten? So die Ausgangsfrage vom Vierether Kuckucks-Ei e.V..
Rund 40 Interessierte fanden sich beim Energiepark in Hirschaid ein; vorgestellt wurde der Kleinwindtyp "Schneebesen2. Dieser Name rührt von der kombinierten Bauform mit Savoniusrotor (versetzt angebrachte Halbschalen) und Darrieusrotor her. Bei beiden Typen steht die Drehachse des Windrades senkrecht, so daß die Windkraftanlage nicht der Windrichtung nachgeführt werden muß. Dies ermöglicht einen einfachen und robusten Aufbau, wie Diplom-Ingenieur Alfred Neukam vom Energiepark sowie Alexander Nordhus von der Nürnberger Servicefirma KENOVENT den Interessierten Bürgern sowie Karin Zieg, vom Vorstand des Vierether Kuckucks-Ei e.V. erläuterten. Direkt unter den beiden Kleinwindrädern mit einer Nennleistung von 300 Watt, störte lediglich an dem kalten und windigen Tag lediglich der Lärm der durchfahrenden Bahnen. Die besichtigte Windanlage gibt es in 4 unterschiedlichen Größen mit Nennleistungen von 700, 1500 und 3000 Watt. Der Taiwanesische Hersteller hat die Anlage in Schottland vom englischen TÜV testen lassen.
Kleinwindanlagen mit einer Gesamthöhe von unter 10 Meter können generell ohne Genehmigung errichtet werden; jedoch wird eine Anmeldung bei der Gemeinde ebenso wie ein Gespräch mit den direkten Nachbarn geraten, um die gute Nachbarschaft zu sichern. Gute Möglichkeiten für Kleinwindanlagen sind z.B. Betriebe im ländlichen Bereich, die hoch liegen und einen hohen Stromverbrauch haben. Diskussionspunkt war die Frage ob Stromeinspeisung, direkter Selbstverbrauch oder Speicherung anzuraten ist. Durch Speicherung des Stroms in Batterien kann der Eigenverbrauch gesteigert werden. Im Unterschied zu den großen Windkraftanlagen liegen für die Kleinwindanlagen bisher wenig Erfahrungswerte über den Stromertrag und die Wartungsintensität vor. Vergleichende Studien zu den Kleinwindanlagen unter wissenschaftlicher Begleitung sollen in einem Testfeld bei Brunsbüttel nun belastbare Daten liefern. Die Kleinwindsparte befindet sich unbestritten in ihrer Pionierphase: Noch ist nicht absehbar, für welche Anwendung welcher Bautyp die optimale Lösung bietet. Zudem ist es zu weiteren Verbesserung und Ausschöpfung der Möglichkeiten dieser Technik unerlässlich, Anlagen in der Praxis zu betreiben, so daß basierend auf diesen Erfahrungen im Feld die nötigen Verbesserungen vorgenommen werden. Daher darf man in dieser Phase nicht allein auf die Frage abheben, ob sich die Investition kurzfristig in Geld rechnet. "Ja, die Kleinwindanlagen können bei sorgfältiger Auswahl der Technik und vor allem des Standortes wie die Vielfalt anderer erneuerbarer Anlagen einen guten Beitrag zur Energiewende beitragen. Jede Kilowattstunde Strom, die am Bedarfsort erzeugt und verbraucht wird, muss nicht über umstrittene Stromtrassen herbeitransportiert werden. Sie belastet mit keinster Weise die Menschen anderswo und beutet auch keine indigenen Völker aus", so Karin Zieg. Mit einem Täschchen (Stoffbeutel mit ViKu-Logo) und einem Fläschchen (flüssige Sonnenenergie), sowie dem neuen Aufkleber "Windkraft - Na klar!" bedankte sich Karin Zieg im Namen der Zuhörer bei den Referenten. 
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