Als universitätsübergreifendes Projekt hat es das ganze Dorf Jühnde (rd. 800 Ew.) bei Göttingen (Niedersachsen) binnen weniger Jahre geschafft, mehr Strom und Wärme durch Biomasse zu produzieren, als es selbst benötigt.
Wie das geht? Auf Teilen der Felder werden verschiedene Energiepflanzen angebaut (auch, weil man sehen will, welche Pflanzen unter welchen Bedingungen wachsen; auch Mehrfruchversuche laufen), die in die Biogasanlage gehen. Ebenso die Gülle von einigen hundert Schweinen und Rindern. Die Wärme, die entsteht, geht als Nahwärme in die Häuser der BewohnerInnen. Inzwischen sind fast alle Häuser angeschlossen. Der Strom wird ins Netz eingespeist und vergütet. Dieses Geld zahlt schon fleissig die Investitionen ab - und da derzeit der Strompreis steigt, geht es schneller als berechnet.
Laut universitären Betreuern könnten Orte bis 100.000 Einwohnern dieses Modell umsetzen!!
Klar, dass selbst japanische Gruppen kommen und sich Jühnde ansehen. Und Film, Funk und Zeitungsreporter gehen ein und aus. Es gibt übrigens jedes Jahr ein "Wochenende der offenen Türe" mit Vorträgen, Führungen und Informationen. Inzwischen wird in mindestens drei weiteren Orten im Landkreis Göttingen das Modell nachgebaut, der Landrat will das so. Hier Für einige davon läßt er eine Machbarkeitsstudie erstellen (tlw. sind das sehr kleine Dörfer). Hier
- ein kleines Manko ist noch die Tatsache, dass die Häuser kaum gedämmt sind. Aber: Ausgang des Projektes war nun mal, zu erforschen, ob es bei einem derzeit "normalen Dorf" (mit allen denkbaren Hauszuständen) machbar ist, mit Wärme und Strom autark zu werden. Und es ist machbar.
...und dämmen werden die Leute schon: es ist einfach ein wonnig-angenehmes Wohngefühl. Die mittelalterlichen Zeiten der zugigen Behausung sind längst vorbei. 
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