Wohin mit dem Atommüll?? strahlendes Erbe für die kommenden Generationen
Auf Bitte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (Frau Schavan) wurde seit 2007 von den drei Wissenschaftsakademien Leopoldina, acatech und Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften die Studie erarbeitet. Die Präsidenten der drei Akademien hatten sich darauf verständigt, das "Konzept für ein integriertes Forschungsprogramm für Deutschland" erst nach der Bundestagswahl zu präsentieren. Grund dafür war die Befürchtung, dass das Konzept im Wahlkampf parteipolitischen Interessen dienen könnte. In dieser Studie findet sich auch Kapitel Kernenergie, das als mögliche Endlagerstandorte für Atommüll tonige Geologie bezeichnet. Hier der Link zur Studie (rd. 60 Seiten).
| Seit dem Beginn der Atomenergienutzung vor 30 Jahren sind in der Bundesrepublik über 180.000 Kubikmeter radioaktiver Abfälle angefallen.
Diese Menge verdoppelt sich in etwa durch die im Atom-Konsens im Jahr 2001 mit der Industrie vereinbarten Laufzeiten, so dass bei den jetzigen Vereinbarungen am Ende rund 330.000 Kubikmeter Atommüll endgelagert werden müssen.
Ausblick: weltweit ist bisher nicht 1 Kilogramm radioaktiver Müll endgelagert!
Atommüll-Endlager für eine Million Jahre?? das Bundesumweltministerium (BMU) hat erstmals seit 25 Jahren neue Sicherheitsanforderungen für die Endlagerung von Atommüll formuliert bzw die alten angepaßt; sie sollen für Planung, Erkundung, Einrichtung und Einlagerungsbetrieb sowie die Stilllegung eines Endlagers gelten. Bereits bestehende Lager wie Asse und Morsleben sind davon ausgenommen.
- Hochradioaktive Abfälle wie Brennstäbe aus AKW sollten für eine Million Jahre in tiefen geologischen Schichten "zuverlässig" eingeschlossen werden. Dafür muss u.a. nachgewiesen werden, dass "ein nicht beherrschbarer Wassereinbruch" ausgeschlossen ist - ein Problem, mit dem bestehende Lager wie Asse oder Morsleben zu kämpfen haben.
- 500 Jahre lang muss alles, was mit der Einlagerung zusammenhängt, dokumentiert werden. Genauso lang müssen auch die verwendeten Behälter durchhalten, damit – zumindest theoretisch - nachfolgende Generationen ohne Verstrahlungsrisiko an den Atommüll herankommen können.
- Um die Einlagerung zu optimieren, soll der Betreiber den Einlagerungsbetrieb alle zehn Jahre an den Stand von Wissenschaft und Technik anpassen. "Die Lebensgewohnheiten und Empfindlichkeiten zukünftiger Menschen können nicht prognostiziert werden. Außerdem können die heutigen oberflächennahen Verhältnissen allenfalls für Zeiträume in der Größenordnung von 10.000 Jahren als stabil angenommen werden".
- Die insgesamt vom Endlager ausgehenden Risiken könnten so lediglich "abgeschätzt" werden.
Die neuen Sicherheitsanforderungen sollen auf einem Symposium in Berlin vom 30.10.- 1. November 2008 vorgestellt werden.  | 
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Etwa 440 AKW weltweit produzieren jährlich rund 8300 Tonnen radioaktiven Müll. Es gibt bisher noch kein einziges "Endlager" für hochradiaktiven Abfall - keine Lösung in Sicht.
Doch - eine: Dänemark hat sie: Dänemark ist das einzige Land, das sich vor dem Einstieg in die Atomkraft überlegt hat, was sie mit dem Müll machen. Sie untersuchten ihre sechs größten Salzstöcke und entschieden sich 1985 kurzerhand für die Windenergie. Deutschland: die Asse säuft ab, Morsleben stürzt ein, der Salzstock in Gorleben wandert und ist ungeeignet. Niederlande (noch 1 AKW): die Endlagerung in Salzstöcken (heftiger Widerstand) ist nach 34 Jahren immer noch nicht vom Tisch. Grossbritannien: seit den 70er Jahren wird debattiert. Ob 2040 die Endlagerung beginnen kann ist noch offen. Frankreich: Lagerung sehr umstritten (Fässer werden oberirdisch mit Erde zugeschüttet, bzw. halb unter der Erde gelagert). Die Regierung will an der Endlagerung ab 2023 festhalten. USA: Obama stoppte die Pläne für Yuca Mountain. Ansonsten bei Null. Russland: Brennstäbe werden zur WAA Majak verfrachtet; flüssige Abfälle werden seit Jahren in Bäche und Flüsse eingeleitet (z.B. Bajkalsee). Russland würde gerne Atommüll importieren (Knete und Waffenstoff). Schweiz, Taiwan, Frankreich und Deutschland haben bereits Interesse angemeldet. Finnland und Schweden: Atommülllager am weitesten fortgeschritten; Finnland will bis 2020 „Endlager“ in Betreib nehmen, Schweden drei Jahre später. Die Lager Olkiluoto (Fin) und Oskarshamn und Forsmark (Schw) wurden nicht alleine aufgrund geologischer Kriterien ausgewählt. (Gemeinden wurden gefragt und werden reichlich entschädigt). Probleme in Schächten, da Wasser runterläuft. Abfälle sollen in Kupfer verpackt werden und in Granit gelagert werden. Allerdings korrodiert Kupfer schneller als erwartet....
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