Uranabbau: In fast allen Ländern wird nach Uran gesucht. Die größten bekannten Vorkommen gibt es in den USA, Kanada, Russland, Australien und Afrika. (z.B. Namibia, Niger) insbesondere in den USA, Kanada und Australien ist der Uranabbau mit weitgehender dauerhafte Vernichtung des Lebensraums der dort lebenden indigenen Bevölkerung verbunden. Ständige Menschenrechtsverletzung sind die Folgen. Die im Uranabbau beschäftigte Menschen sind großen gesundheitlichen Gefahren durch ständig frei werdende radioaktive Gase und Stäube ausgesetzt. Bedingt durch den geringen Metallgehalt im Uranerz entstehen zudem riesige Schutt- und Abraumhalden, die für Umwelt und Lebewesen eine zusätzliche Bedrohung bedeuten. Das größte Uranabbaugebiet war in Thüringen und Sachsen im Gebiet der SAG Wismut, mit der Wende 1990 wurde der Uranabbau geschlossen, heute Sanierungsgebiet. (2000) Für den Jahresbetrieb eines 1300 MW AKW vom Typ Biblis A (193 BE) muss im Jahr rund 440.000 t Uranerzhaltiges Gestein abgebaut werden. Übrig bleiben 40.000 t Uranerz, daraus werden 400 t Yellow Cake - Urankonzentrat (U3O8) gewonnen, als Restmüll bleiben 39.600 t uranhaltiger und chemischer Säureschlamm bzw. Flüssigkeit übrig, der einfach in die Gegend gekippt wird, hinter einen Damm oder in ein Loch (z.B. ein bereits abgebautes Uranloch). In einer Konversion werden 400 t Yellow Cake in 220 t Uranhexafluorid(UF6) umgewandelt, daraus entstehen 180 t Atommüll. In verschiedenen Anreicherungen werden die 220 t zu 33 t angereichertes UF6, an Abfall entstehen 187 t abgereichertes UF6. (Wird als Uranmunition verwendet) In der Brennelementherstellung werden aus dem 33 t UF6 zu 33 t Brennstoff, dabei entstehen 70 Fass schwachaktiver Atommüll. Das ist in der Regel ein Brennelementewechsel von 33 BE. In einem AKW entstehen beim Abbrand rund 1.300 Fässer schwachaktiver Müll und rund 90 - 110 Fässer mittelaktiver Atommüll. Die abgebrannten Brennelemente sind hochradioaktiv. (2000) Wismut. Die Gesamtförderung von Bergen und Uranerz im Zeitraum von 1946 bis 1990 betrug 1.200 Mio. t. Davon werden 200 Mio. t an die Aufbereitungsbetriebe geliefert und 1.000 Mio. Tonnen aufgehaldet. In der Zeit von 1946 bis 1990 wurden durch die Firma Wismut GmbH und ihre Vorläufer 231.000 t Uran gewonnen. (2008) Bei dem Naturatomreaktor Oklo in Gabun handelt es sich um eine Uranlagerstätte, in der durch natürlich entstandene Urankonzentration eine nukleare Kettenreaktion einsetze. Die hohe Urankonzentration entstand vor rund 2 Milliarden Jahren, der Atomreaktor war für rund 500.000 Jahre in Betrieb, bei einer thermischen Leistung von bis zu 100 KW. In dieser Zeit wurden mehrere Tonnen Uran nuklear gespalten und in entsprechender Menge Plutonium erzeugt. Entdeckt wurde der natürliche Atomreaktor 1972, als eine französische Firma Uranerz aus Gabun importierte und das Isotopenverhältnis unübliche Werte aufwies. Insbesondere das Isotop U-235 wies einen im Vergleich zu anderen Lagerstätten niedrigen Anteil auf. Die daraufhin angestellten Untersuchungen führten zur Entdeckung des Reaktors. Da der Reaktor längst erloschen ist, fehlen in seinem Umfeld alle Reaktionsprodukte kurzer Halbwertzeit. Reaktionsprodukte längerer Halbwertszeit existieren in genau jenem Isotopenverhältnis, wie man es von einem Reaktor mit verbrauchtem Brennstoff erwartet. Der Reaktor lässt Rückschlüsse zu, wie sich radioaktive Stoffe in der Natur verbreiten. Die Zusammenhänge wurden insbesondere in Hinblick auf die atomare Endlagerung analysiert. (2008) BE = Brennelemente Für die EU läuft der Uranimport ausschließlich über Euratom. Es gibt eine eigene EU Uranagentur mit Sitz in Luxemburg. Eine Aufschlüsselung für einzelne EU Länder gibt es nicht. |