Planungsverband Oberfranken-West

In diesem Gremium geht es (auch) um die Ausweisung von Windflächen.

Verteten sind alle kreisfreien Städte sowie die vier Landkreis und deren Gemeinden.
Diese werden zu Beginn jeder Kommuanlwahlperiode vorgeschlagen und gewählt. Öffnet externen Link in neuem FensterPeriode 2014 - 2020

Dieses Gremium entscheidet, die Regierung von Oberfranken erarbeitet dann.

Die Pflichtaufgaben der Regionalplanung ergeben sich sich aus den Festlegungen im LEP (Landesentwicklungsplan).
Dies sind u.a. die Zentralen Orte, Bodenschätze, Windkraft, Landschaftliche Vorbehaltsgebiete, Regionale Grünzüge und die Wasserwirtschaft.

Daneben besteht für die Regionalen Planungsverbände als freiwillige Aufgabe auch die Möglichkeit regionale Entwicklungskonzepte für verschiedene Bereiche (z.B. Demographischer Wandel oder Klimawandel) zu initiieren bzw. zu erarbeiten.
Dies ist im Regionsgebiet jedoch größtenteils bereits auf Landkreis- und Gemeindeebene erfolgt. Außerdem können in den Regionalplänen Festlegungen zur Vermeidung von Zersiedelung und zur Sicherung von Flächen für Energieinfrastruktureinrichtungen getroffen werden.


Bericht: Veranstaltung 17.1.2012

Der Landkreis steht, was die Stromerzeugung aus Erneuerbaren betrifft, recht gut da:

knapp 50% werden aus den 13 Windkraftanlagen und vielen kleineren und größeren Solaranlagen produziert.
Biogas- und Holzhackschnitzelanlagen sind ebenso vertreten.


Gebäudedämmung würde sicher den größten (und behaglichsten) Schritt bringen.
Kurzfristig zu machen: Unbedingt empfehlenswert sind für alle Gebäude der Austausch der Umwälzpumpen, die Beleuchtung in LED.

Bei Heizungsanlagen, die um das 13 Jahr alt sind, lohnt es, sich jetzt umzusehen, was derzeit die effizienteste Anlage für das Gebäude wäre.
 


"Energiekonzepte im ländlichen Raum" so das Thema einer Veranstaltung der Klima- und Energieagentur Bamberg. 170 Zuhörer- innen und Zuhörer erfuhren in der Regnitzrena in Hirschaid, wie anderswo in Bayern die Energiezukunft bereits gelebte Realität geworden ist. Ein kleiner neidvoller Blick über den Tellerrand.

Die  Öffnet externen Link in neuem FensterEnergievision Frankenwald arbeitet bereits seit drei Jahren konsequent an der Energiewende in der Region. Wolfgang Degelmann, Vorsitzender des Vereins erläuterte mitreißend und Mut machend, wie es in der Region Frankenwald mit den beteiligten Landkreisen Hof, Kronach und Kulmbach gelingt, konsequent und Schritt für Schritt auf erneuerbare Energien umzustellen.
So ist es im Frankenwald gelungen, schon mehrere Bürgerwindräder zu installieren und viele Bioenergiedörfer zu gründen, die ihren Wärmebedarf aus nachwachsenden Rohstoffen decken und dabei noch umweltfreundlich Strom erzeugen. Die Energie wird vor Ort erzeugt, die Umwelt wird geschont und die Wertschöpfung verbleibt in der Region. Allein 250 Millionen Euro jährlich werden so bei einer 100%-Versorgung an Wertschöpfung und damit Kaufkraft in der Region verbleiben. Das ist mehr, als jedes Konjunkturprogramm oder jede öffentliche Förderung je für die Region leisten kann.

Und auch auf die Gemeinde Öffnet externen Link in neuem FensterWildpoldsried im Allgäu (2.500 Einwohner) kann man nur neidvoll blicken. Bürgermeister Arno Zengerle berichtete von den Erfolgen: Eine "Dorfheizung" mit zwei Biogas-Blockheizkraftwerken und einer 2,5 km langen Nahwärmeleitung mit hoher Anschlussdichte gewährleistet einen Wärmepreis von aktuell 7 Ct./kwh. Bei einer vergleichbaren Ölheizung müssten die Dorfbewohner aktuell 12 Ct./kwh berappen. Die "Allgäuer" seien ja sparsam und könnten rechnen. Schon allein deshalb ist der Umstieg auf erneuerbare Energien im Ort nicht aufzuhalten.
Aktuell gibt es bereits Fotovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.300 kWp, 1.900 qm solarthermische Kollektordachanlagen, drei kleine Wasserkraftanlagen mit 55kW und fünf Windkraftanlagen mit einer Leistung von 7.500 kW. Zwei weitere Windkraftanlagen sind in Planung und werden in diesem Jahr noch gebaut und ans Netz gehen. Die Gemeinde Wildpoldsried produziert aktuell 320% des eigenen Strombedarfs. Im Jahr 2013 werden es bereits 600% sein.
Das Beispiel Wildpoldsried färbt auf die Nachbargemeinden ab. Auch sie werden jetzt Windräder bauen. Finanziert werden die Anlagen durch Bürgerbeteiligung. Dabei steht bei jeder Anlage immer wesentlich mehr Geld zur Verfügung, als überhaupt benötigt wird.

Auch im Öffnet externen Link in neuem FensterBioenergiedorf Effelter (Gemeinde Wilhelmsthal im Lkr. Kronach) ist die Energiewende schon vollzogen. Bei der Wärme liegt der Grad der Eigenerzeugung mit nachwachsenden Rohstoffen bei 90%, und beim Strom liegt er bei 250%. Kern der Energiewende ist auch hier eine Nahwärmeversorgung mit einer Biogasanlage. Die Biogasanlage von Landwirt Marcus Appel exisitiert bereits seit 2002. Zuerst war nur sein Bauernhof mit Privathaus und ein nahe liegende Gaststätte angeschlossen. Im Jahr 2007 entschlossen sich aber die Effelter, die vorhandene Wärme auch für ihre Privathäuser und für die Kirche, die bis dahin mit einer Stromheizung beheizt wurde, zu beheizen. Mittlerweile gibt es ein Nahwärmenetz von 2,5 km, und die meisten Haushalte im Ort sind bereits angeschlossen. Alle Entscheidungen wurden immer in der Dorfgemeinschaft getroffen, so dass die Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern sehr hoch ist und alle begeistert mitmachen.

Die von der Klima- und Energieagentur Bamberg sehr gut organisierte Veranstaltung zeigte einmal mehr, was möglich ist, wenn bei den politisch Verantwortlichen der entsprechende Wille vorhanden ist. In Stadt und Landkreis Bamberg gibt es zwar mittlerweile viele Planungen, viel Zahlenmaterial und viel Papier, aber die Umsetzung der Energiewende ist noch nicht so richtig in Gang gekommen.

Leider haben die Stadtspitze und die Spitze des Landkreises durch Abwesenheit geglänzt.
Dem Oberbürgermeister und dem Landrat hätten die ein oder anderen Praxisbeispiele sicher gut getan, um Mut zu bekommen, auch in Stadt und Landkreis die Energiewende beherzter anzupacken. Die vielen anwesenden Bürgermeister aus dem Landkreis lassen jedenfalls die Hoffnung aufkommen, dass diese die Zeichen der Zeit erkannt haben und in ihren Gemeinden mit der Umsetzung beginnen. Ein bisschen Druck von Seiten der Bürgerinnen und Bürger ist dabei sicherlich hilfreich.

Peter Gack