DEUTSCH

Sonnenkraft und eine Heizung CO2-frei als Anfang.

Holzpelletheizung in Bamberg steht in Bamberg-Ost stellt Bamberger Pionier dar

Vor zehn Jahren zog die fünfköpfige Familie Krafft nach Bamberg und kaufte ein Häuschen in Bamberg-Ost (Baujahr 1933, Anbau von 1975). Die Heizung verbrauchte damals incl. Warmwasserbereitung jährlich  durchschnittlich 19 Liter Heizöl (oder 90 kWh) pro Quadratmeter. Ein durchschnittlicher Wert; im Altbau gar nicht mal schlecht, aber doch  weit davon entfernt, mit der dringend gebotenen Entlastung des Klimas,  Ernst zu machen. Herr Krafft als ehemaliger evangelischer Pfarrer aus  Walsdorf wollte mehr tun, um die Schöpfung zu bewahren.

Auf einer Veranstaltung der Grünen Ellertal lernte er Horst Ebitsch aus Zapfendorf kennen, der schon lange im Bereich umweltfreundlicher Energie arbeitet.  Schnell fanden sie gemeinsam einen Weg, wie die Kraffts nicht nur  ökologischer heizen, sondern zudem noch "die Multis im Kriegsherd Nahen Osten nicht weiter durch den Bezug von Heizöl zu unterstützen" müssen:


Die Heizung wurde auf Holzpellets (kleine Presslinge) umgestellt; in den Sommermonaten bleibt sie ganz aus, weil 4 Quadratmeter Sonnenkollektoren auf dem Dach für warmes Wasser sorgen. Damit sind die Kraffts nun  unabhängig vom Erdöl und heizen zudem noch CO2-neutral. Daran dass ihr Heizenergiebedarf unnötig hoch ist, hat die neue Pelletheizung natürlich  nichts geändert. Der Hausherr wollte sich nicht auf die  umweltfreundliche Energieerzeugung begrenzen, sondern modernisiert sein Haus auch nach finanziellen Möglichkeiten, um den stattlichen Verbrauch von 90 kWh/qm auf Werte zu reduzieren, die man mit zeitgemäßer Dämmung  erreichen kann. Leider ist das im Altbau im Bestand mühsamer als beim Neubau, zudem muss er bei der Renovierung auf seinen Geldbeutel Rücksicht nehmen. Die meisten Energiesparmassnahmen zahlen sich langfristig zwar sogar rein finanziell aus, aber die Investition am Anfang muss doch erst einmal finanziert werden. Doch ein Anfang ist  gemacht: Das Haus hat vor kurzem neue Fenster bekommen. Die Dämmung von  Wänden und Dach steht als nächstes an und soll mittels staatlicher Förderung durch günstige Kredite bewerkstelligt werden. "Das spart nicht  nur Heizkosten, sondern sorgt auch für mehr Behaglichkeit im Haus" ist  sich Krafft sicher.

Zur Zeit verbrauchen die Kraffts ca. 4,5 t Holzpellets pro Jahr, haben also durch die neuen Fenster und den Einbau der Solaranlage ihren Heizenergiebedarf um knapp ein Drittel gesenkt. Inwiefern dabei eine Rolle spielt, dass die 3 Töchter nun "ausgeflogen" sind, lässt sich natürlich schwer einschätzen. Die Tatsache, dass viele  Ehepaare verschwenderisch viel Wohnraum im Eigenheim zur Verfügung haben, ist ein "Problem", dass sicher nicht nur die Familie Krafft betrifft, und deswegen bereits bei der Planung von Wohnbauten berücksichtigt werden muss, will man nachhaltig ökologisch leben. 
Mit gespeicherter Sonnenenergie in Bocksbeutelform bedankte sich Karin Zieg im Namen der Interessenten und des Vorstandes für die umfassende Information und die Besichtigung des Hauses durch die größere Gruppe.

Herr Krafft 
zeigt Interessierten gerne seine Heizung und das Konzept.

März 2007




Führung:

Es wurde rege diskutiert.
Herr Krafft (rechts stehend) und Herr Kraus erklären die Funktion.