"In der Zeit des Atomausstieges kann die regenerative Energieerzeugung nicht wichtig genug sein. Horst Ebitsch hat seine Überzeugung zum Beruf gemacht. Wir sind gespannt auf sein Konzept - nicht zuletzt wegen des Beweises, dass der Ausstieg aus der Atomkraft Arbeitsplätze schafft." so die einführenden Worte von Volker Best, Vorstand des Vereins. "Am Anfang stand der Traum ohne Atomstrom und ohne schädliche Stoffe zu wohnen", Horst Ebitsch, einer der Pioniere für die Anwendung regenerative Energien in unserer Region und Kuckucks-Ei Mitglied der ersten Stunde. Die Familie Ebitsch wohnt in einem schmucken 250 Jahre alten Fachwerkhaus ohne bauliche Isolierung. Dennoch nutzt die vierköpfige Familie den kompletten Haushaltsgerätepark und zusätzlich die Bürogeräte, die ein modernes Büro heute braucht. Energetisch versorgt wird das Haus von 15 Quardameter Kollektorfläche, die das Heißwasser bereiten und die Wandheizung versorgen. Den benötigten Strom liefern 14 Photovoltaikmodule auf dem Nebengebäude (das Wohnhaus selbst ist denkmalgeschützt). Der erzeugte Solarstrom, der nicht gleich verbraucht wird, wird in Batterien gespeichert. Mit diesem Stromvorrat kommt Familie Ebitsch 9 Monate aus. Was aber dann? Doch auch dann holt sich Ebitsch die Sonne ins Haus: ein Bio-Blockheizkraftwerk (BHKW) ist die Lösung. Der Pflanzenöl-Motor erzeugt 8 kW elektrischen Strom und 16 kW Wärme bei einem Wirkungsgrad von über 90%! D.h. es gehen weniger als 10% als Abwärme verloren. (bei Großkraftwerken wie z.b. Atomkraftwerke, gehen ca. 70% verloren). Gespeist wird der 3 Zylinder-Motor, der die Grösse einer Kühltruhe hat, mit kaltgepresstem Pflanzenöl, deshalb "Bio"-BHKW. Dieses verbrennt CO2-neutral und schwefelfrei. "Das BHKW ist überdimensioniert", gibt Ebitsch zu. Doch vor 5 Jahren, als das Energiekonzept entworfen wurde, gab es noch keine kleineren BHKWs. Heizung, Waschmaschine, Geschirrspüler und Badewanne bekommen also die erzeugte Wärme und die Batterien speichern den Strom, der nicht gleich verbraucht wird. Stromüberschüsse verkauft Horst Ebitsch über das Stromnetz. Erlös: ca. 4000 DM. Der Verbrauch pro Jahr von 2000 Litern Pflanzenöl ist in diesem Haus wegen der schlechten Wärmedämmung relativ hoch. 2000 Liter Pflanzenöl entspricht ca. 3 ha Anbaufläche, der Liter kostet derzeit knapp über eine Mark. "Wieviel würde ein Neubau mit diesem Energiekonzept kosten", interessierte Luitpold Schuster-Wolff, ein Vorstand des Vereins. Zusammen mit einer Hausbaufirma rechnete Horst Ebitsch nach und kam auf ca. 80.000 DM Mehrkosten. Diese hätten sich durch die eingesparten Stromkosten und eienem Verbrauch von leidglich 300 bis 400 Litern an kaltgepresstem Pflanzenöl bei Niedrigenergiehausbauweise in ca. 15 Jahren amortisiert - ohne steigende Energiepreise. Als Gewerbebetrieb für Solartechnik mit inzwischen 8 Angestellten gibt es natürlich auch einen Fuhrpark, deren Antriebe teilweise auf Pflanzenöl umgestellt sind. "Da duftet der Auspuff nach Gebruzeltem", bestätigte Thomas Fischer vom Kuckucks-Ei. Beim Auto zeigt sich die Ineffizienz unserer herkömmlichen Verbrennungsmotoren am deutlichsten: als Antriebsenergie werden nur 10 % über die Reifen umgesetzt. Die restliche Energie wird mittels Wasserkühler runtergekühlt und somit vernichtet, wie beim Atomkraftwerk. Damit ist Atomkraft etwa so effizient wie ein Höhlenfeuer in der Steinzeit. 
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