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Torfabbau schlecht für Klimaschutz - Bitte keine Torferde mehr verwenden. Moorschutz ist Klimaschutz Die in deutschen Mooren gespeicherte Kohlenstoffmenge beträgt über eine Milliarde Tonnen. Durch Trockenlegung und Abbau wird dieser in die Atmosphäre als Kohlendioxid freigesetzt und erhöht dadurch den Treibhauseffekt. Nur intakte Moore können Kohlenstoff speichern. Doch nur noch knapp ein Prozent der Moore kann man als "natürlich" bezeichnen. Die Emissionen aus entwässerten Mooren entsprechen 4,5 Prozent der deutschen Gesamtemissionen. Weltweit haben Moore lediglich einen Landflächenanteil von etwa drei Prozent. Trotz ihres geringen Flächenanteils habe sie eine immense Bedeutung als Kohlenstoffspeicher. Moore binden mehr Kohlenstoff pro Hektar als tropische Regenwälder. In Mooren ist weltweit doppelt so viel Kohlenstoff gespeichert wie in allen Wäldern zusammen. Zwölf Millionen Kubikmeter Torf werden in Deutschland jährlich verbraucht, in etwa zwei Millionen davon im Hobbybereich verwendet. Heute wird in Deutschland vorwiegend in norddeutschen Mooren auf einer Fläche von 4000 Quadratkilometern Torf abgebaut. Werden die Moore im derzeitigen Tempo weiter zerstört, sind die in Deutschland zum Abbau genehmigten Torfvorräte in spätestens zehn Jahren erschöpft. Ein großer Teil der heute in Deutschland verwendeten Torfe kommt inzwischen aus Estland, Lettland und Litauen, dort setzt sich die Moorzerstörung fort. In Bau- und Gartenmärkten stapeln sich nach wie vor Torfballen und torfhaltige Gartenerde. Aufgrund einer neuen Gesetzeslage ist es für die Verbraucher nicht mehr möglich, die Zusammensetzung, die früher klein gedruckt auf der Rückseite des Sackes stand, zu erfahren. Frühere Angaben gingen von 80 bis 100 Prozent Torfanteil aus. Durch den Abbau der Torfflächen wird hoch spezialisierte Tier- und Pflanzenwelt unwiederbringlich zerstört. Seltene Pflanzen wie der Sonnentau, das Wollgras oder verschiedenste Orchideen verlieren ihren Lebensraum, auch der Fieberklee und das Sumpfveilchen können nur im intakten Moor mit hohem Grundwasserstand überleben. Nahezu zwei Drittel der Blütenpflanzen und 80 Prozent der Moose, die das Moor beheimatet, sind bereits vom Aussterben bedroht oder gefährdet. Vom Aussterben bedrohte Tierarten wie Sumpfohreule und Birkhuhn, Große Moosjungfer und Hochmoor-Mosaikjungfer, Hochmoorgelbling oder Torfwiesen-Scheckenfalter büßen ihre letzten Rückzugsgebiete ein. Auch die Kreuzotter findet keinen Lebensraum mehr. - Kein Wunder, dass kaum wer diese Tiere life gesehen hat... Torffrei gärtnern - so geht’s Im privaten Bereich müssen keine Torferden verwendet werden, mittlerweile gibt es viele torffreie Produkte von Firmen, die den Umwelt- und Moorschutz ernst nehmen. Diese besitzen ähnliche Boden verbessernde Eigenschaften, versauern die Böden hingegen aber kaum. Torffreie Gartenerden werden auf Basis von Kompost (Rinden-/Grünschnittkompost), Rindenhumus und Holzfasern (zum Beispiel aus Nadelhölzern oder Kokos) hergestellt. Des Weiteren beinhalteten sie, je nach Hersteller, Nebenprodukte wie Tonminerale & Lavagranulate (optimale Wasser- und Nährstoffspeicherung und bedarfsgerechte Freisetzung), Xylit (Vorsicht: Abfallprodukt von Kohlekraftwerken) oder Phytoperis (ein Naturdünger). Der BUND hat eine Liste von Anbietern torffreier Erden zusammengestellt, die unter LINK im Internet herunter geladen werden kann.
Kompostieren und Mulchen bringts Eines der besten Mittel zur Bodenverbesserung ist der eigene Kompost. Wer einen Garten hat, kann selbst kompostieren, führt dem Boden mit Kompost organisches Material mit hoher biologischer Aktivität zu und hat gleichzeitig eine organische Düngung. Jedes Jahr sollte dazu eine Schaufel pro Quadratmeter in den Boden flach eingearbeitet werden. Auch bei der Wahl der Pflanzen für den Garten gibt es Möglichkeiten, den Torfeinsatz zu vermeiden. So benötigen heimische, robuste Pflanzenarten keine Torferden oder Ähnliches. Auch durch entsprechende Bodenbearbeitung können gute Voraussetzungen für die Pflanzen geschaffen werden.
Zum Thema Mulchen und Kompostieren (auch in Städten ist das nicht verboten!) finden sich bei den Landratsämtern, Umweltämtern und im Buchhandel und Büchereien viele wertvolle Tipps.
Mehr zu den Torfmooren HIER Wer sehen mag, wie ein Moor entsteht, kann im Bamberger Hauptsmoorwald wandern......
Besonders in Nordostdeutschland gibt es noch Reste von Mooren, die nun wieder vergrößert werden sollen. Ein Hektar umgebrochenes Moor kann pro Jahr bis zu 50 Tonnen Treibhausgase in die Atmosphäre bringen! Deshalb muss Moor Moor bleiben. Durch die Wiedervernässung Daten: 57% aller Moore in Europa sind (nach Bundesamt für Naturschutz, BfN) zerstört; dort wächst kein Torf mehr nach im Deutschsprachigen Raum wurden und werden Moore und moorige Flächen vor allem von Bauern zu Acker- und Weideland umgewandelt und so zerstört. In Skandinavien wurde Torf gestochen, getrocknet und als Brennmaterial verbraucht. 10 Millionen Kubikmeter Torf werden bis heute jedes Jahr in Deutschland abgebaut, vor allem in Niedersachsen, dort geht das Torfstechen trotz der Bedeutung für Klima- und Artenschutz munter weiter voran. Bitte nichts aus Torf kaufen! (Quelltöpfchen zur Anzucht, Blumen- und Pflanzerden) Mooranteile finanzieren: Eine Flugreise nach New York kann man mit Moor-Futures für 105 bis 201 Euro ausgleichen.
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