DEUTSCH

Klimaschutz beim Essen

Bedenkenswertes und praktische Tipps

Durch richtiges Einkauf- und Essverhalten CO2 sparen bedeutet manchmal Verzicht auf abgewonnene Gewohnheiten – aber man kann es ja auch mal anders machen.

Der Austausch der konventionellen Lebensmittel in biologisch erzeugte Lebensmittel alleine hilft wenig, weil durch das CO2, das durch den Transport entsteht sogar mehr ist, als das eingesparte CO2, was durch den eingesparten Kunstdünger (Ausgasung über das Streuen, der Böden und durch das Wasser) entstand.

Trinkwasser besse CO2-Bilanz als Mineralwasser
Eine große Studie zeigt dies auf. Hier der ca. einseitige Bericht als pdf-download.

Entscheidend ist zur Wahl von Biolebensmitteln:

  • weniger Fleisch und Wurst, aber bessere Qualität und der Region,
  • mehr Obst und Gemüse aus dem Garten oder aus der Region,
  • regionale Lebensmittel statt weit gereister Produkte! (auch an Mineralwässer denken),
  • saisonale Freilandprodukte statt Treibhausware,



Konventionelle Produktion von Milch und Eier – ohne Transporte:

  • Eier haben pro Kilogramm zwei Kg CO2,
  • Milch pro Kg 0,85 Kg CO2,
  • Sahne pro Kg 7 Kg CO2,
  • Hartkäse pro Kg 10 Kg CO2,
  • Butter pro Kg mehr als 20 Kg CO2.

         -   Biologisch hergestellt sind es weniger.

Fleisch:
Durch die Tierhalten (nicht nur Mastvieh, sondern auch Ziegen, Geflügel, Legehennen) wird ca. 1/5 des weltweite erzeugten Treibhausgase erzeugt!

  • Auf 1 Kg Rindfleisch entfallen Treibhausgase, die 13 Kg CO2 entsprechen.
  • Bei Lammfleisch ist es ähnlich,
  • Schweinefleisch und Geflügel schlägt mit ca. 3-5 Kg zu Buche.
  • Diese Werte steigen natürlich steil an, wenn das Viehfutter aus Neuseeland kommt und dafür Tropenwälder abgeholzt werden.


Gemüse:

  • Wurzelgemüse und Hülsenfrüchte pro Kg: 100 Gramm,
  • anderes Gemüse und Kartoffeln pro Kg zwischen 200 und 300 Gramm,
  • Getreideproduktion zwischen 250 und 400 Gramm.
  • Bei Obst liegt das Kg unter 500 Gramm.
  • Reis hat ähnliche Werte wie Fleisch!! (sehr viel Methan)


Die Werte sind alle ohne durch die CO2-Werte, die durch die Transporte (über 2 km) zusammenkommen.

Transporte:
Flugware liegen lassen

  • Ein voll beladener 40-Tonnen-LKW verursacht 88 Gramm CO2 pro Tonne und Kilometer;
  • 24 Gramm sind es bei der Bahn,
  • Hochseeschiffe kommen auf weniger als 10 Gramm, Schiffstransporte aus Neuseeland bringt pro Kilogramm Ware 230 Gramm CO2.
  • Selbst wer mit einem Kleinwagen zum Einkaufen fährt, dürfte nur 2 km weit fahren, um auf diese Werte zu kommen!
  • 1 Kg Ware aus Südamerika belastet unser Klima mit  6,5 Kg, bei Neuseeländischen sind es
    15 Kg.


Saisonal und Freiland:
Die Doktorarbeit von Corinna Taylor "Ökologische Bewertung von Ernährungsweisen" * kam zu dem Ergebnis, dass fast 10 Kg CO2 für die Erzeugung von 1 Kg Tomaten im Folientunnel zu Buche schlägt.
Die Klimabilanz eines Apfels ist im Herbst super. Doch nach einem Winter im Kühlhaus kippt sie, und im Frühling steht importierte Freilandware besser da.

Tiefkühlkost statt Gemüse-Konserven:
Nicht immer  kann oder will man die Lebensmittel frisch zubereiten. Dann sollte man auf Folgendes achten:
Fertiggerichte werden industriell energiesparender hergestellt als am heimischen Herd. Besonders Backwaren (voll ausgelasteter Ofen).
Tiefkühlware ist laut einer Studie ** klimaschonender weil die Verpackung weniger aufwändig ist – auch, wenn man die Kühlung einbezieht.
Die am aufwändigsten Verfahren gehören zu Herstellung von Kartoffel-Fertigprodukten wie Knödeln und Püree aus Pulver.

Lieber voll!
Tiefkühltruhen oder auch das Eisfach sollten möglichst voll sein, dann wird beim öffnen der Türe oder Klappe kein nennenswerter Luftaustausch stattfinden – das spart Energie.
Wählen Sie die Größe möglichst realistisch nach ihrem Bedarf aus. Auf Ordnung achten, damit das Gewünschte schnell aufgefunden wird und Deckel wieder zu.

Gewußt wie!
Etwa die Hälfte der Energie, die wir unsere Ernährung aufwenden, fällt vor dem Einkauf an. Die zweite Hälfte fließt in Einkaufsfahrten, Kühlen, Kochen, Abspülen , das Beheizen und Beleuchten, Restaurant- und Kantinenbesuche.

  • Einkaufen mit dem Rad ist gesund und erspart Treibstoffe und Euros.
  • Gas ist viel energiesparender als Strom
  • Verwenden Sie einen Dampfdrucktopf, wo immer es geht. Es gibt sie in verschiedenen Größen.
  • Garen Sie Gemüse in wenig Wasser. Das lauft das Gemüse nicht aus.
  • Töpfe müssen auf die Herdplatte passen, sie müssen plan aufliegen und immer Deckel verwenden (durch Glasdeckel kann man einen Blick werfen).
  • Wasser nie auf dem Herd kochen – immer im elektrischen Wasserkocher.
  • Backofen nicht vorheizen. Backofen braucht viel Energie; ggf. mehrere Dinge hintereinander backen. Beim Kauf auf die Größe achten.
  • Brötchen auf dem Toaster aufbacken, nicht im Backofen
  • Elektroplatten rechtzeitig zurückdrehen – Nachwärme nutzen.
  • Den Kühlschrank nicht zu kalt einstellen, und regelmäßig abtauen.
  • Wer so auf seinen Energieverbrauch achtet, kann Ökostrom beziehen und ist so ernorm klimaschützend.


* http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2000/273/pdf/d000074.pdf
** www.Ernaehrungswende.de  (Diskussionspapier Nr. 71)
www.foodwatch.de